Offizielle Stellungnahme: Inhaftierung unseres Redakteurs Sergej Engelmann

Am 14. Oktober 2024 wurde unser Redakteur Sergej Engelmann auf dem Weg zu seiner Familie nach Köln an der ukrainischen Grenze festgenommen. Derzeit befindet sich Sergej in einer Untersuchungshaftanstalt. Wir haben das Deutsche Konsulat in der Ukraine und den Verband Deutscher Journalisten benachrichtigt und arbeiten eng mit ihnen zusammen, um dieses Problem zu lösen.

Sergej Engelmann ist ein engagierter Journalist, der sich derzeit in einer sehr schwierigen Situation befindet. Während seiner gesamten Karriere beschäftigte sich Sergej mit Wissenschaftsjournalismus und weltweiten Kampfkünsten und interessierte sich nie für politische oder militärische Reportagen. Sergej hat weder gegen die Regeln für den Aufenthalt in der Ukraine noch gegen die Regeln für den Grenzübertritt verstoßen. Allerdings sind die gegen ihn erhobenen Vorwürfe politisch motiviert. Diese Vorwürfe beziehen sich auf die Beteiligung an einer paramilitärischen Gruppe – Vorwürfe, die unbegründet und zutiefst beunruhigend sind.

„Es bleibt abzuwarten, wie aus einem Journalisten, der über Ereignisse in der Welt der Kampfkünste berichtete, in den Augen der ukrainischen Behörden ein Mitglied einer paramilitärischen Truppe wurde.“

„Gemäß den Informationen, die von Sergejs Anwälten erhalten wurden, deuten die Anklagen, nach denen unser Redakteur verhaftet wurde, auf die Möglichkeit einer Freilassung gegen Kaution hin. Das Gericht lehnte diese Möglichkeit jedoch kategorisch ab, was sehr seltsam ist und zusätzliche Fragen zu den Motiven seiner Inhaftierung aufwirft.“

Der berufliche Weg von Sergej spricht für sich. Er begann seine Karriere als Herausgeber der Zeitschrift „Welt der Kampfkunst“ und war schließlich Mitbegründer des Forschungsinstituts für menschliches Verhalten in Extremsituationen. Sergej spielte auch eine Schlüsselrolle als Koordinator eines internationalen Projekts, das die Veröffentlichung des Buches „Kompromissloses Pendel“ von Oleg Maltsev und Tom Patti weltweit ermöglichte, das das einzigartige Kampfsystem des Boxtrainers Cus D’Amato beschreibt, der für sein Peek-a-boo-Boxstil bekannt ist.

Sergej Engelmann während des Kampfsporttrainings

Sergej ist ein unglaublich leidenschaftlicher Mensch, dessen Hingabe an sein Handwerk weit über den traditionellen Journalismus hinausgeht. Er eröffnete zwei Zeitschriften: eine zum Thema Motorsport und die andere ein populärwissenschaftliches Magazin, dessen Zweck darin bestand, die Forschung auf dem Gebiet der olympischen und nichtolympischen Sportarten, insbesondere des Konzepts des Schießens oder Skeet, zu popularisieren.

Sergej war schon immer ein Befürworter der Integration der Wissenschaft in den Alltag und hat seine gesamte Karriere Projekten gewidmet, die diese Philosophie widerspiegeln.

Sergej Engelmann während einer Expedition mit dem Wissenschaftler Dr. Oleg Maltsev

Ein bedeutendes Kapitel im Leben von Sergej Engelmann ist die Teilnahme am Expeditionskorps und die Eröffnung der Zeitschrift „Expedition“. Das Expeditionskorps, das vom Wissenschaftler Oleg Maltsev geleitet wird, ist ein einzigartiges Unterfangen, das darauf abzielt, die Macht in verschiedenen historischen Perioden in verschiedenen Regionen Europas und der Welt konzeptuell zu analysieren und zu erforschen. Als Journalist hat Sergej mit dem Team zahlreiche Expeditionen dokumentiert, dabei Dutzende Länder besucht und ausführliche Artikel über die Erlebnisse veröffentlicht. Die Zeitschrift „Expedition“ hat die Aktivitäten ukrainischer Wissenschaftler für ein europäisches Publikum aktiv beleuchtet und berichtete fast rund um die Uhr über zwei ukrainische Expeditionen.

Sergej Engelmann während einer Expedition mit dem Wissenschaftler Dr. Oleg Maltsev

Im Jahr 2021 eröffnete Sergej zusammen mit dem Akademiker Oleg Maltsev in der Ukraine ein Forschungsinstitut zur Untersuchung menschlichen Verhaltens in Extremsituationen. Sergej glaubte stets an das enorme wissenschaftliche Potenzial der Ukraine und fühlte sich der einzigartigen Geschichte und den Menschen dieses Landes zutiefst verpflichtet. Als der militärische Konflikt ausbrach, entschied sich Sergej, in der Ukraine zu bleiben und seine Berufstätigkeit trotz aller Risiken fortzusetzen.

Sergej war auch bei der Verhaftung des Wissenschaftlers Oleg Maltsev in Odessa anwesend. Er beobachtete die Ereignisse aus erster Hand und unterstützte nach seiner Verhaftung die Familie und Freunde von Maltsev. Diese Situation hat in den Medien großes Aufsehen erregt, und viele Publikationen berichten über ungewöhnliche Umstände und Verstöße gegen die akademische Freiheit. Unsere Ausgabe beleuchtete auch diese Geschichte, unter anderem im Artikel „Wer hat die Verleumdungskampagne gegen Oleg Maltsev angeordnet?“

„Nur vier Tage nach Veröffentlichung dieses Artikels wurde Sergej an der Grenze festgenommen.“

Wir sind zutiefst besorgt über den Zustand und die Sicherheit von Sergej Engelmann. Wir fordern die ukrainischen Behörden auf, transparent und kooperativ zu sein, um eine schnelle und faire Lösung dieser Situation sicherzustellen. Journalismus, insbesondere wenn es um wissenschaftliche Forschung und das öffentliche Interesse geht, sollte nicht durch unnötige Verhaftungen oder politisch motivierte Anklagen behindert werden.

Liebe Leser, wir werden Sie weiterhin über die Entwicklung von Sergejs Situation auf dem Laufenden halten. Wir danken Ihnen für Ihre ständige Unterstützung in dieser schwierigen Zeit und hoffen, dass Sergej bald zu Familie und Arbeit zurückkehren kann.

Author: Editorial